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Heute ist „Tag der Organspende“

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Ihr Lieben, heute komme ich mal mit einem besonderen Anliegen zu Euch. Vielleicht habt Ihr es schon gehört: Heute ist „Tag der Organspende“. Sicherlich ist dies ein Thema, was wir alle so weit wie möglich von uns wegschieben wollen und meist auch einfach so machen. Uns wird es doch sowieso nie betreffen. Und wenn dann doch? Was ist, wenn ich als Angehöriger in eine ausweglose Situation gelange, wo ich mich entscheiden muss, ob der geliebte Mensch zum Organspender wird oder nicht? Vielleicht würde es einem leichter ums Herz, wenn die Entscheidung uns dann schon durch den potentiellen Organspender abgenommen werden würde. Ich weiß, es ist ein hoch sensibles Thema. Und auch ich muss mit einer gehörigen Distanz, mit einer Art Rationalität im Moment darüber schreiben. Wie komme ich überhaupt auf das Thema? Nun ja, die liebe Autorin Jani Friese hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass heute, am 05.06., „Tag der Organspende“ ist. Wie sinnvoll es doch wäre, auf solch einen Tag mal aufmerksam zu machen. Ganz ehrlich: Heute habe ich gerade mal einen Beitrag von Stefan Klein bei Facebook dazu gelesen. Stefan ist Namensgeber zweier Modellsportrennserien, an denen ich auch teilnehme. Und ein ganz kurzer Beitrag in den Radionachrichten kam. Das war es bisher. Aber vielleicht tut sich ja heute noch was, wir werden es sehen. Jani Friese als Autorin und Intensivkrankenschwester ist mitten im Geschehen, wenn es um das Thema Organspende geht. Mal nur am Rande, aber auch mal akut. Und auch ich interessiere mich schon recht lang für das Thema. Als ich 2005 meine Diplomarbeit schrieb, war das grobe Thema Ressourcenverteilung in der Medizin. Organspenden habe ich nur ganz kurz gestreift, weil ich im Studiengang Betriebswirtschaftslehre nicht zu sehr abschweifen wollte. Doch dann habe ich 2009 das Thema „Modellierung von Priosierungsregeln am Spezialfall der Triage“ in einem Sammelband „Priorisierung in der Medizin: Interdisziplinäre Forschungsansätze“ (Hrsg.: Walter A. Wohlgemuth unc Michael H. Freitag) in einem Aufsatz noch mal aufgegriffen. In diesem Aufsatz geht es unter anderem um Katastrophenfälle, aber auch um Priorisierungsregeln in der Gesetzlichen Krankenversicherung, auch bei der Bestimmung, wer wann und wieso ein Organ bekommt. Viele interessante Gespräche konnte ich auf den Tagungen während meiner Forschungsarbeit führen, insbesondere auch mit Medizinern. So durfte ich auch Prof. Dr. Dr. med. habil. Dr. phil. Dr. theol. h. c. Eckhard Nagel kennenlernen. Fasziniert hing in an seinen Lippen, als er uns von Forschungsansätzen zur Züchtung von Leberorganen erzählte. Ich stellte mir das damals so vor, einfach durchschneiden und man hat zwei. Klar, dass es nicht so einfach ist, ist mir immer klar gewesen, doch es wäre doch schön, wenn, oder? Aber nun bin ich abgeschweift. Organspende ist für mich also schon immer ein wichtiges Thema. Seit 2008 trage ich auch meinen Organspendeausweis mit mir herum. Allerdings habe ich heute festgestellt, dass ich meinen mal erneuern müsste, denn dort befindet sich noch die Adresse meiner Studienzeit drauf. Die Frage wäre: Würde der Organspendeausweis dennoch gelten? 

 

Um dem Thema der Organspende auch emotional zu begegnen – denn sind wir ehrlich, viele von uns empfinden nicht so, dass es uns etwas anginge – kann ich Euch den Roman „... über uns die Dächer von Rom“ von Jani Friese (hier geht es zu meiner Rezension) ans Herz legen. Denn dieser Roman deckt beide Seiten ab: Es gibt den Organspender und den Organempfänger. Und ganz wichtig: Die Angehörigen. Der potentielle Organspender – nach einem Unfall im Koma liegend, Diagnose: Gehirntod – hat einen Organspendeausweis, und so steht dann auch die Entscheidung für die Familie, auch wenn es schwer ist. Doch wie hätte sich die Familie entschieden, wenn es diesen Organspendeausweis nicht gegeben hätte? Auch diese Sichtweise wird im Buch von der Freundin des Opfers vertreten. Hoch emotional, auch ein Jahr nach der Veröffentlichung hochaktuell.

Habt Ihr einen Organspendeausweis? Es ist im Übrigen auch okay, wenn man sich dagegen entscheidet. Doch ich finde, wenigstens die Gedanken sollte man sich einmal darüber machen. Denn Organspende geht uns tatsächlich alle an.

 

(Dieser Beitrag ist in Kooperation mit Jani Friese und dem Zeilenflussverlag entstanden.)

Liebe Grüße
Jana


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